Pferdehaltung im Königreich Jerusalem

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    Liebe Spieler, ich möchte in diesem Artikel kurz erläutern, wie Pferde zu unserer Zeit gehalten wurden, wie man sie versorgte und was mit ihnen gemacht wurde.


    1. Die Haltung von Pferden


    Speziell in der Stadt Jerusalem wurden Pferde in der Regel in Ställen gehalten, welche aus Lehmziegeln gebaut waren (dem billigsten und verbreitetsten Baumittel). Ställe stellen recht große Gebäude dar, deren Dächer mit Palmstämmen bedeckt sind, zwischen die ebenfalls Lehm gestopft worden ist. Dies ist die gängige Bauweise von solchen Gebäuden, Ställe bilden daher also keine Ausnahme zu anderen einfachen Gebäuden Jerusalems. Holz ist als Baumaterial kaum verbreitet, da es sehr, sehr teuer ist. Da Ställe zumeist wohlhabenden Herren gehören, kann man davon ausgehen, dass sie ordentlich und sauber gebaut sind.


    In diesen Ställen stehen die Pferde in einer Art Ständerhaltung. Die Pferde stehen mit dem Kopf zur Wand nebeneinander und sind von schmalen, etwa hüft- bis schulterhohen Wänden voneinander getrennt. Diese Trennwände können aus Lehmziegeln gemauert sein, oder sie bestehen aus irgendwelchem Geflecht aus Palmwedeln oder sonst etwas. Vielleicht bestehen sie auch aus Holzbrettern. Diese Nischen, in welchen die Pferde "geparkt" werden, sind gerade breit und lang genug, so dass die Pferde dort stehen und sich vielleicht auch hinlegen können. Türen gibt es nicht, die Öffnung der Stellplätze ist höchstens durch ein Seil versperrt. Da die Pferde aber an der Wand angebunden sind, ist dies nicht unbedingt nötig. Die Pferde können sich hier nicht herum drehen, oder gar umher laufen. Man kann sich das so vorstellen: Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.


    Auf den Boden dieser Stallnischen ist vermutlich Sand gestreut, da dieser im Jerusalemer Umland leicht zu bekommen ist und der Stall somit auch leicht gesäubert werden kann. Man darf sich ohnehin keinen festen Boden vorstellen, auf dem Sand liegt: Der gesamte Boden des Stalls besteht aus mehr oder weniger fest getretenem Sand oder Lehm. Damit mit dem Entfernen der Hinterlassenschaften der Pferde nicht zu viel Boden abhanden kommt, wird regelmäßig frischer Sand nachgefüllt.


    Vermutlich werden Pferde auf Zuchthöfen und Gestüten anders gehalten. Da die Pferde hier nicht unbedingt zur täglichen Nutzung verwendet werden ist es denkbar, dass sie ihre Bewegung auf einer Koppel oder einer (aufgrund der Landschafsbedingungen) sehr mageren Weide bekommen.


    2. Das Versorgen von Pferden


    Pferde sind wertvolle Tiere und gerade in der Levante sind sie im Unterhalt teuer. Selbst in Europa können sich nur reiche Menschen ein Pferd leisten. Das Futter für ein Pferd kostet im Jahr etwa so viel, wie ein durchschnittlicher Handwerker pro Jahr verdient. Vor allem die Fütterung europäischer Schlachtrösser ist sehr teuer, da sie Hafer benötigen, welcher in der Levante nur sehr schlecht wächst und importiert werden muss. Pferde werden allerdings auch mit anderem Getreide und mit Heu oder frischem Gras gefüttert. Heu und Gras sind in der Levante ebenfalls sehr schwer zu bekommen, da es keine solch satten Wiesen gibt, wie in Europa. Darüber hinaus bekommen sie Bohnen, Kleie und "Pferdebrot" dieses wurde aus Bohnen und Erbsen gebacken. In der Levante werden Pferde auch mit krautigem Grünzeug gefüttert ('Berseem' = Ägyptischer Klee), welches die Hauptnahrungsquelle darstellt. Alles was darüber hinaus gefüttert wird, hängt von der Arbeitsbelastung des Pferdes ab und wird dementsprechend variiert.


    Pferde werden mit metallenen und mit normalen Bürsten gebürstet, ähnlich wie heutzutage (wobei die Rolle der metallenen Bürste heute von solchen aus Kunststoff abgelöst wird). Darüber hinaus reibt man sie feucht ab oder badet sie und trocknet sie danach mit sauberen Tüchern ab. Gegen Parasiten hilft es auch, sie mit Sand einzureiben.


    3. Die Nutzung von Pferden


    Pferde sind Nutztiere und werden für gewöhnlich jeden Tag eingesetzt. Weniger wertvolle Pferde dienen Waffenknechten als Reittiere, oder werden als Packpferde genutzt. In der Landwirtschaft oder im Handel werden Pferde fast gar nicht eingesetzt, da der Wasserbüffel für die Landwirtschaft und das Kamel für den Transport von Waren besser geeignet sind. Zudem sind beide Tiere leichter zu füttern. Pferde stellen im arabischen Raum eine noch größere Kostbarkeit als in Europa dar und werden nur selten für einfache Arbeiten benutzt.


    Die wertvollen Schlachtrösser und edlere Zelter werden von ihren Herren für Ausritte verwendet. Wenn ein Pferd mehrere Tage nicht genügend Bewegung durch seine normalen Aufgaben erhält, kann es sein, dass es von Stallknechten bewegt wird. Vor allem die wertvolleren Tiere werden dabei auch von erfahrenen Knechten trainiert. Die einfachen Pferde der Waffenknechte werden in der Regel täglich benutzt und können sich glücklich schätzen, wenn sie auch Ruhetage haben.

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    Seine fürstliche Gnaden Guillaume de Bures, Fürst von Tiberias und Herr von Jericho
    Ehemann der Catherine de Grenier
    Adliger von Jerusalem
    Ritter, Konstabler von Jerusalem

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe nochmal etwas beim Futter ergänzt. :)


    Außerdem habe ich ausgerechnet, dass in die königlichen Ställe, wie sie auf Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. eingetragen sind, in etwa 40 - 50 Pferde passen. Wenn jedes Pferd in einer Nische steht, die anderthalb Meter breit ist. :)

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt könnte man noch für die königlichen Pferde einen kleinen, schicken Anbau haben und schon passen alle Palatini- und Gefolge-Pferde in die normalen königlichen Stallungen, die dort hineinpassen müssen. Ich denke mal an der Außenwand der Stallungen wird man sicher auch noch Ringe für Besucherpferde haben, die nicht erst noch großartig versorgt werden, gell? :)

    • Offizieller Beitrag

    Da dort noch Platz ist, könnte man die Stallungen bequem noch ein gutes Stück nach rechts erweitern. Dann könnten die Besten Pferde auch etwas mehr Platz für sich haben und es wäre Platz für die königlichen Pferde, die Palatini Pferde und einige Pferde von Rittern und Waffenknechten die normal in der Pfalz untergebracht sind. :)


    Ich denke, dass die Königin selber bestimmt auch so ein halbes Dutzend Pferde für sich besitzen könnte. Einfach so als Statussymbole. Aber das überlasse ich dir. :)


    PS: Und ja, an der Außenwand der Ställe befindet sich noch ein Dach aus Palmstämmen und Palmwedeln, dort können die Pferde von Besuchern einfach angebunden werden und Stallknechte können ihnen dort dann ein bisschen Futter hin werfen und sie abreiben. :)

  • Pferde von Besuchern die net versorgt werden *lach* du bist vllt doch keine so gute Königin Madam :P Gastfreundschaft sollte nicht nur Personen sondern auch deren Pferden zuteil werden :D :P :P


    PS: Ich tippe mal unter drei persönlichen Pferden kommt die Königin kaum weg, schon nen "normaler" Ritterbruder bei den Templern hat ja drei persönliche Pferde zur Verfügung zum Beispiel :o da wird die Königin sicher n bisschen was gutes stehen haben :D

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    Ehrwürdiger Bruder Frédéric de Milly, Bruder des Templerordens
    Laienbruder der römisch-katholischen Kirche
    Ritterbruder des Templerordens

    • Offizieller Beitrag

    Also ehrlich gesagt sehe ich keinen Sinn darin, ein Pferd für jemanden, der möglicherweise 30 Minuten da ist, in die Stallungen reinzuführen, abzuzäumen, abzusatteln, zu putzen, teuer zu verpflegen und erneut aufzuzäumen, aufzusatteln und wieder aus dem Stall rauszuführen. Der Palast ist ja nun keine Pferde-Wellness-Oase für die Pferde fremder Ritter.
    Und so definiere ich "Besucher" und nicht "Gast". ;) Knappen sind dazu da, die Pferde ihrer Herren zu versorgen, nicht die Stallknechte der Königin.


    Ein Ritterbruder wird im Übrigen nur Ritterbruder, wenn er den Stand vorher schon innehatte und seinen Besitz mit in den Orden einbringt (und ein Ritter hat grundsätzlich drei Pferde zu besitzen, sonst kann er sich seinen Stand auf längere Sicht abschminken). Klar, wenn ein Pferd verendet, kriegt er vom Orden ein neues, aber "einfach so" in den Orden gehen und sagen "Hey ich bin jetzt Ritter, gib mir drei Pferde" ist ja nun auch nicht.


    Wie viele Pferde meine ID hat, werde ich mir also noch in Ruhe überlegen. :)

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    Ihre königliche Hoheit Melisende von Jerusalem, Königin von Jerusalem
    Adlige von Jerusalem

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