Beiträge von Elisabeth Steiner

    1) Wie lautet Euer Name?
    Mein Name ist Elisabeth Steiner, Herr. Aber Elisabeth nennt mich meist nur mein Vater, die restliche Familie nennt mich Lisbeth oder Lies.


    2) Wann wurdet Ihr geboren?
    Im Jahre 1113


    3) In welchen Stand wurdet Ihr hineingeboren?
    3. Stand


    4) Welchem Volk gehört Ihr an?
    Lateiner


    5) Welche Religion ist die Eure?
    römisch-katholisches Christentum


    6) Wo wohnt Ihr?
    Ich lebe in Jerusalem seit meiner Geburt, aber meine Familie stammt aus Augsburg.


    7) Habt Ihr Familie in Jerusalem?
    Allerdings, ja. Da wäre in erster Linie mein lieber Vater, Laurens Steiner, aber auch meine Onkel und zahlreiche Cousins und Cousinen, ich glaube es würde zu lange dauern sie alle aufzuzählen.


    8) Gibt es irgendwelche Besonderheiten über Euch zu wissen? Was seid Ihr von Beruf?
    Ich führe meinem Vater den Haushalt, meine liebe Mutter habe ich leider nicht mehr kennengelernt.


    9) Was ist Euer Begehr in unserem Königreich?
    Ich begehre nichts als das Glück und die Gesundheit meiner Familie, Herr.


    10) Wer ist Euer Gesicht?
    Anna Popplewell



    Ein lautes Seufzen entrang sich Elisabeths Kehle, als sie den Stapel mit den Kleidern ihres Vaters hoch auf das wackelige Holzregal legte, auf einem Fußballen balancierend. Es war eine Herausforderung die Sachen ordentlich zu schlichten, aber es war immer eine Kunst, ihre hübschen Stapel auch so zu abzulegen, dass sie danach noch ordentlich waren. Zwar war ihr Vater ein großer Mann, doch ihre eigene Größe hatte Elisabeth wohl eher von ihrer Mutter, denn an viele Dinge, die ihr Vater mühevoll erreichte, reichte sie einfach nicht. Am Ende gab sie auf und holte sich den kleinen Holzschemel, den ihr der liebe Papa gemacht hatte. Damit ging es leichter. Zwar wackelte das Gebilde nach einigen Jahren der Verwendung gewaltig, aber das störte Lisbeth nicht: Es erfüllte seinen Zweck und er wäre sie, da zu jammern?


    Allgemein hatte sie keine Gründe, sich zu beschweren. Um sich hatte sie eine große Familie, ihren lieben Vater, sie hatten genug zu Essen und Kleidung, sie waren gottesfürchtig und angesehene Handwerker, was wollte der Mensch mehr? Zwar wusste sie, dass ihr Vater immer wieder Streitigkeiten mit seinen Brüdern hatte, doch sie schlimm konnte das sein? Niemals wäre ihr in den Sinn gekommen, dass ihr Vater so manches ausließ oder beschönigte, um seinem einzigen Kind keine Sorgen zu machen. Nein, Papa Laurens könnte niemals sein Mädchen anlügen! Wer derlei Dinge anmerkte, der würde von ihr lediglich ein Lachen ernten. Die Hände in die Hüften gestemmt blies Elisabeth eine der kürzeren braunen Haarsträhnen aus ihrer Stirn, die sich immer und immer aus dem Knoten in ihrem Nacken stahl. Es gab ein paar solche Strähnen in ihrer Haarpracht und sie versuchte wirklich, diese in andere Strähnen einzudrehen, aber es funktionierte nicht, diese kurzen Strähnen fanden immer wieder einen Weg, ihr ins Gesicht und auf die Nerven zu fallen. Zufrieden ließ Elisabeth ihren Kopf im Nacken kreisen dass es knackte und lächelte. Es sah gut aus, aber sie hatte auch den ganzen Tag daran gearbeitet, dass alles sauber und ordentlich war. Ihr Vater würde stolz sein und das war, was sie wollte, sie wollte, dass ihr Vater stolz auf die war, wenn er das war, dann war die Meinung der restlichen Welt egal.