Malerei

Aus Scriptorium

Im Mittelalter gab es drei wichtige Formen von Malerei - Buchmalerei, Ikonenmalerei und Wandmalerei. Gemälde auf Leinwänden gab es noch nicht.

Buchmalerei

Buchmalerei schmückte sowohl Kirchenbücher wie auch weltliche Bücher, deren jedes für sich ein kostbares Werk darstellte. 

Buchmalerei wurde vor allem in sogenannten Skriptorien von Klöstern und anderen kirchlichen Institutionen ausgeübt. Beispielsweise besaß die Grabeskirche in Jerusalem ein wichtiges Skriptorium. umfasste die künstlicherische Gestaltung von Schrift durch Kalligrafie und erklärenden und schmückenden Bildern. Kalligraph und Maler waren häufig identisch.

Die Malerei wurde nach einer Vorzeichnung in starken Umrisslinien mit nichtdeckenden und deckenden Wasserfarben ausgeführt, worauf die Lichter in Weiß aufgesetzt und Auren und Gewänder stellenweise vergoldet wurden. 

Die Buchmalerei der Romanik ist gekennzeichnet durch individuelle Personen-Charakterisierung unter Beibehaltung der Formenstrenge aus frühmittelalterlichen Stilen. Die Figuren wurden allerdings bewegter dargestellt, die Illustrationen durch Verbildlichung alltäglicher Gegenstände belebt.

Auch wurden weltliche Texte mit Bildkommentaren veranschaulicht. Die große Zahl der Illustrationen bedingt eine schnellere Maltechnik und so findet man häufig Federzeichnungen auf farbigem Untergrund.

Die weitere Entwicklung wird bestimmt durch das vermehrte Auftreten weltlicher Ateliers und profaner Thematik (Liedersammlungen, Romane, Fachliteratur, Historiographie), durch die Entwicklung der Perspektive, die Verwendung architektonischer Motive, Sinn für dekorative Gestaltung und Detailversessenheit.

Es gab auch kunstfertig verzierte Exemplare von juristischen und historischen Schriften.

Ikonenmalerei

Ikonen hielt man für geoffenbarte Abbilder göttlicher Gestalten, bei deren Schaffung die menschliche Hand oftmals nur ausführendes Organ eines höheren Willens ist. SIe dienten mehreren Nutzen. Kleine Ikonen konnten von Privatpersonen benutzt werden. Andere wurden zum Gebrauch in der Messe gemacht, wo sie den Versammelten Bibelstellen veranschaulichten. Wiederum andere wurden in Prozessionen benutzt.

Ikonen konnten individuelle Heilige abbilden; vor allem Bildnisse der Heiligen Jungfrau und Jesus Christus waren beliebt.

Obwohl Ikonen vor allem in der orthodoxen Kirche verbreitet waren, übernahmen die Christen des Heiligen Landes das Konzept der Ikonen. Viele der Ikonen aus dem Heiligen land waren zwar eindeutig im orthodoxen Stil gehalten, aber hatten lateinische Inschriften. Dies deutet darauf hin, dass die Ikonemalerei vor allem von einheimischen Malern ausgeführt wurde.

Wandmalerei

Im Zug der Romanik wandten sich Künstler zunehmend von Mosaiken als Kunstform ab und bemalten Wände stattdessen, da dies billiger war.

Die Wandmalereien des Heiligen Landes waren vor allem Frescomalereien. Dies war Wandmalerei auf feuchtem Verputz. Es kamen nur Farben zur Anwendung, die chemisch nicht mit dem Kalk reagieren. Beim Aufbringen der Farben wird der feuchte Putz gleichsam durchgefärbt, wobei eine unlösliche Verbindung entsteht. Vom echten Fresko unterscheidet man das fresco secco (trockenes Fresko), bei dem die Farbe auf den bereits getrocknetem Kalkbewurf aufgetragen wird und ihm nur oberflächlich anhaftet. Wandmalerei in dieser Technik ist weniger dauerhaft.

Beim Fresko wurde zunächst auf die gesamte für das Bild vorgesehene Fläche eine grobe Putzschicht aus Kalkmörtel aufgebracht. Der eigentliche Malgrund aus feinerem Putz wurde jeweils nur für jene Teilfläche aufgezogen, die der Maler an einem Tag bewältigen konnte (Tagwerk). Am fertigen Fresko sind die Tagwerke an den Rändern der Putz-Teilflächen auszumachen.

Wandmalereien entstanden unter den Kreuzfahrern oftmals in verschiedenen Kirchen und Palästen. Sogar die Innenseite von Toren in Stadtmauern wurden macnhmal bemalt.