Kreuzzug

Aus Scriptorium

Das Zeitalter der Kreuzzüge im Heiligen Land begann mit dem ersten Kreuzzug von 1095 bis 1099, und wird mit dem siebten Kreuzzug 1270 aufhören. Das Konzept des Kreuzzuges war nicht auf das Heilige Land beschränkt, und es waren Kreuzzüge und Kreuzritter auch in anderen Gebieten zu finden, vornehmlich in Spanien und in Ostdeutschland, später auch an der Ostsee (die Deutschordensritter) und im Balkan (wie beim Kreuzzug von Nikopolis 1396), allerdings waren jene für die Spielwelt des Forums von geringer Bedeutung.

Die Kreuzzüge hatten zwei Gegner - die Muslime und die Heiden Osteuropas. Die Muslime waren das relevante und wichtige Ziel der Kreuzzüge im Heiligen Land (auch wenn es Spannungen mit anderen christlichen Glaubensrichtungen gab, was schlussendlich im vierten Kreuzzug 1204 gegen das Reich der Rhomäer endete).

Motive der Kreuzritter

Die Motive der Kreuzfahrer waren:

  • Religiöser Fanatismus
  • Abenteuerlust
  • Suche nach Reichtum
  • Suche nach einem eigenen Lehen
  • Hoffnung darauf, in den Himmel zu kommen/Vergebung von Sünden

Der erste Kreuzzug

Jerusalem wurde im 7. Jahrhundert von den Muslimen eingenommen - das implodierende byzantinische Reich, zu welchem Jerusalem vorher gehört hatte, stand dem wehrlos gegenüber. Allerdings war es christlichen Pilgern unter den Umayyaden, den Abbasiden und den Fatimiden fast immer problemlos möglich, nach Jerusalem zu pilgern. Das änderte sich aber im Jahr 1076, als die Seldschuken Jerusalem eroberten. Die Seldschuken verlangten hohe Zahlungen der Pilger, und die einheimischen Christen und die Pilger sahen sich zunehmenden Drangsalierungen ausgesetzt, was die christliche Welt mit Ärger erfüllte.

Das Byzantinische Reich hatte 5 Jahre zuvor eine grausige Niederlage bei Manzikert erlitten, und fast ganz Anatolien verloren. Nach mehreren Versuchen, im Alleingang Anatolien zurückzuerobern, bat der Kaiser der Byzantiner, Alexios I., den Papst, Urban II., im Jahr 1095 um Hilfe.

Papst Urban wusste um den Unmut der lateinischen Christen, und sah dies als die perfekte Chance, das Prestige der Kirche zu erhöhen und die westliche Christenheit unter ihrem Banner zu vereinen. Aus diesem Grund verkündete er 1095 in Clermont in Frankreich den Kreuzzug - er rief alle Christen auf zum Krieg gegen die Muslime, damit Jerusalem zurückerobert werden solle. Ein Zitat aus seiner Rede:

"Christen, eilt Euch, um Euren Brüdern im Osten zu helfen, da sie angegriffen werden. Beweffnet Euch für die Befreiung von Jerusalem unter Eurem Hauptmann Christus. Trägt sein Kreuz als Euer Abzeichen. Wenn Ihr getötet werdet, so werden Eure Sünden vergeben."

Alle, die sich freiwillig meldeten, unter dem Schlachtruf "Deus Lo Vult" - "Gott will es" - schnitten ein rotes Kreuz aus und trugen es an ihrem Gewand, um zu kennzeichnen, dass sie nun heilige Krieger waren.

Die Anzahl der Leute, die in den Kreuzzug zogen, war enorm. Die neue Idee, die Idee des Kreuzzuges, ein Pilgerzug und ein Kriegszug in einem, elektrisierte die katholische Welt.

Der erste Kreuzzug stieß auf enorme Probleme. Der erste Teil des ersten Kreuzzuges, der loszog, der Volkskreuzzug, bestand aus Bauern und Kleinadligen, welche schon vor dem eigentlichen Kreuzzug loszogen und auf ihrem Weg zahlreiche Pogrome in jüdischen Gemeinden anrichteten. Der Volkskreuzzug wurde von den Türken aber komplett aufgerieben. Kurz später traf jedoch der eigentliche Kreuzzug ein, der die Türken besiegte und Nizäa einnahm. Doch auch der erste Kreuzzug war kein organisiertes Heer, sondern vier nebeneinander existierende Heere, deren Anführer versuchten, sich so gut wie möglich zu koordieren.

Der Weg war sehr schwierig, besonders durch Anatolien, wo die Hitze den Kreuzfahrern sehr zusetzte. Viele starben an Ruhr oder an Hitzschlag, und es mangelte an Wasser. Abgerissen kam das Heer in Antiochia an, welches sie aber trotz allen Widerständen nach 7 Monaten im Jahr 1098 einnahmen.

Der Angriff und die Einnahme von Jerusalem fanden 1099 statt. Jerusalem hatte eine starke Garnison, doch konnte sie den Angriffen der Kreuzfahrer nicht mehr widerstehen, als diese endlich Holz fanden für Belagerungsmaschinen.

Nachdem die Kreuzfahrer es geschafft hatten, über die Mauern zu kommen, flohen die Verteidiger. Die Kreuzfahrer verstiegen sich nun in einem furchtbaren Gemetzel, welches tagelang andauerte und dazu führte, dass an manchen Stellen das Blut bis an die Knöchel ging. Die Kreuzfahrer plünderten alle muslimischen Reichtümer, die sie fanden, und jagten die überlebenden Muslime aus der Stadt.

Nach dem Abschluss des ersten Kreuzzuges wurde das Königreich Jerusalem ausgerufen, und Gottfried von Bouillon als sein Anführer ausgewählt (wobei er den Titel des Königs ablehnte und sich bloß als "Beschützer des Heiligen Grabes" titulierte). Er starb ein Jahr nach der Eroberung von Jerusalem, 1100.