Hofzeremoniell

Aus Scriptorium

Noch hatten die Höfe der Monarchen nicht dasselbe ausgeklügelte und komplizierte Zeremoniell entwickelt, welches man in späteren Jahrhunderten sehen konnte. Allerdings gibt es dennoch ein grundlegendes Hofzeremoniell, dem sich der Hofstaat und alle Bittsteller vor dem Monarchen unterwerfen mussten.

Auftritt vor dem König

  1. Ein dem König unbekannter Bittsteller nimmt den Hut ab, geht in die Knie, wenn er den Raum betritt, in welchem der König sich aufhält, erhebt sich wieder, geht auf den König zu, fällt wieder auf die Knie und kann erst anfangen zu sprechen, wenn der König ihn vorwärts bittet und ihn begrüßt. Es ist dabei wichtig, dem König ehrlich und offen in die Augen zu schauen. Jedes Mal, wenn man mit dem König spricht, muss man sich einmal verbeugen. Das Gespräch mit dem König muss durch einen Gruß eingeleitet werden. Man darf ihm nicht den Rücken zudrehen.
  2. Ein dem König bekannter Bittsteller oder minderer Würdenträger am Hof muss sich nur das erste Mal, wenn er spricht, verbeugen.
  3. Ein Geistlicher muss nur einmal in die Knie gehen und muss sich nicht verbeugen.
  4. Ein Baron oder Hofbeamter muss nur einmal in die Knie gehen, muss sich nicht verbeugen und muss seinen Hut nur ziehen, wenn der König spricht.
  5. Einer der vier Granden des Königreiches sowie der Patriarch von Jerusalem und der Großmeister der Templer kann den Hut die ganze Zeit aufbehalten, dennoch muss er vor dem König in die Knie gehen.

Sitzordnung am Tisch

Am nächsten beim König in einer vollständigen Speiserunde sitzt seine Familie, dann kommen die vier Granden, dann der Patriarch und der Templergroßmeister, dann die anderen Barone, und dann der Rest. Geistliche haben Vorrang vor Laien, Inhaber von Hofämtern Vorrang vor Leuten, die kein Hofamt inne haben, und die Adelsränge müssen beachtet werden.

Stehordnung

Wenn die Gesellschaft steht, ist es wichtig, höherrangierenden Leuten zu erlauben, sich dem König zu nähern.